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Deutschlandfunk Kultur: Online gegen Großmeister - Fernschach ohne Briefporto
16. September 1981. Im UEFA-Pokal ist Borussia Möchengladbach zu Gast beim 1.FC Magdeburg. Frank lernt einen Fan aus dem Westen kennen. Es entwickelt sich ein reger Briefkontakt, denn beide mögen eine - in der DDR äußerst beliebte - Sportart: Fernschach.Viereinhalb Jahre nach ihrem Untergang gewinnt die DDR im Fernschach sogar noch eine Medaille. Das Turnier hatte acht Jahre zuvor begonnen.
Zwar können Fernschachpartien immer noch Jahre dauern, aber dank des Internets hat das Tempo merklich angezogen. Sogar Blitzschachpartien mit streng limitierter Bedenkzeit werden heute ohne direktes Gegenüber gespielt. Auf einigen Online-Plattformen können Laien gegen Großmeister antreten.
Deutschlandfunk Kultur: Kraulen will gelernt sein - Immer weniger Deutsche können schwimmen
Am Ende der dritten Klasse sollen Kinder schwimmen können. So der Anspruch. Aber nur 40 Prozent erwerben das Schwimmabzeichen in Bronze, können also 200 Meter weit schwimmen. In Berlin soll unter anderem das Projekt "Neuköllner Schwimmbär" Abhilfe schaffen.
SWR2 Feature: Geschichten vom Rande Europas - Gibraltar und der Brexit
Der Südzipfel der iberischen Halbinsel gehört zu den britischen Überseegebieten. Seit 300 Jahren fordert Spanien die Rückgabe Gibraltars ohne Rücksicht auf die Meinung der Einwohner, deren Vorfahren Genueser waren, Juden, Briten, Malteser und auch Spanier. Der Brexit könnte jetzt das Verhältnis zum einzigen Nachbarn noch weiter verschlechtern. Die Teilnahme an internationalen Wettbewerben scheiterte lange am Veto Spaniens - mit einer Ausnahme: der Schönheitskonkurrenz. "Hier kannst du jeden fragen: was hast du an dem Tag gemacht, als Kaiane Aldorino Miss World wurde". Eine andere Geschichte: Ein Linguist arbeitet gerade an einer Grammatik seiner Muttersprache. llanito ist eine Mischung aus Englisch und Spanisch mit eigenen Regeln. "We love to mix", sagen die 30.000 Einwohner Gibraltars, die mehrheitlich gegen den Brexit gestimmt haben.
Deutschlandfunk Kultur: "Start! Wende! Ziel!" - Segelbundesliga auf Erfolgskurs
Früher war Segeln ein Nischensport. Heute schaut das Publikum kurze Rennen auf der Großbildleinwand oder im Internet. Die "Segelbundesliga" revolutioniert den Sport - aber ist er wirklich attraktiv genug für ein breites Publikum?
Komplizierte Manöver außer Sichtweite. Jeder Starter bringt sein Boot mit und jeder Zuschauer sein Fernglas. So war Segeln früher. Heute verfolgt das Publikum kurze Rennen auf der Großbildleinwand oder im Internet. "Start! Wende! Ziel!" Die "Segelbundesliga" ist eine Idee von ehemaligen Spitzenseglern. Die Vereine schicken ihre besten Segler, und jeweils vier von ihnen steigen in die vom Veranstalter bereitgestellten Boote. Das Konzept hat Erfolg. "Bundesligasegeln" ist nicht so teuer und zeitintensiv wie Segeln in olympischen Bootsklassen. Werden Talente in Zukunft lieber um die Meisterschaft segeln, als auf Medaillenkurs gehen?
Deutschlandradio Kultur: Wilde Landwirte in der Bundesliga
Ein Baseballteam, das schon aufgelöst werden sollte, gewinnt überraschend die Meisterschaft. Anfang der 90er Jahre löste der Kinofilm „Die Indianer von Cleveland“ in einem Dorf in der Lüneburger Heide ein wahres Baseball-Fieber aus. Mit Mofa-Helm und Kissen unter der Jacke geschützt versuchten Jugendliche, auf sie zugeworfene Bälle im Flug zu treffen. Heute spielen die „Dohren Wild Farmers“, verstärkt durch zwei Spieler aus den USA, in der Baseball-Bundesliga. Das Bayern München des deutschen Baseballs sind die „Legionäre“ aus Regensburg. Im dortigen Internat mit Blick auf ein modernes Stadion träumen Jugendliche vom Sprung in die US-Profiliga.